Die Geschichte zu unserer Mühle

„Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ Friedrich der Große, 1740

Friedrich der Große, genannt der Alte Fritz, ist bekannt für seine Toleranz unterschiedlichen Religionen gegenüber. Er hieß sie alle herzlich willkommen in der preußischen Streusandbüchse im Brandenburger Land: die französischen Hugenotten mit ihren feinen Tuch-Manufakturen, die Salzburger Meister der Viehwirtschaft und die holländischen Calvinisten mit ihren hervorragenden Kenntnissen im Kanal- und Windmühlenbau.

So war das ganze Land bald übersät mit Windmühlen mit massivem, steinernem Rundbau und drehbarer Dachhaube, den sogenannten Holländern. Dieser Mühlentyp war wegen seiner Geräumigkeit so beliebt. Die Holländermühlen bieten Platz für alle Arten von Mühlenwerken.

In einer solchen Holländermühle befindet sich nun unser Restaurant Alte Mühle Friedersdorf.

Im Jahr 1856 ließ der Müller Eppert sie am Südrand von Friedersdorf bauen. Hier wurden viele Säcke Leinsaat geschlagen und Brotgetreide gemahlen. Auch das dazugehörige Wohnhaus ist noch erhalten. Es ist aus Bruchgestein errichtet und grenzt an den heutigen Parkplatz. Über die Jahre beherbergte es mehrere Müller und ihre Familien.

1869 brachte die Gewerbeordnung in Deutschland die Gewerbefreiheit und damit auch großen Konkurrenzdruck für alle kleineren Mühlenunternehmer. Müller Krüger verewigte sich verzweifelt mit folgendem Vers in seinem "Holländer":

„So leb‘ denn wohl, du Klapperhaus,
sagst manchen braven Müller aus
du wirst es auch noch ferner tun,
denn eher gilt bei dir kein Ruh’n."

Auch der technische Fortschritt machte den traditionellen Müllern zu schaffen: Die modernere Dampfmühle in Storkow sowie eine neue Elektromühle in Friedersdorf arbeiteten zuverlässiger als die vom Wind abhängige Holländermühle.

Doch so schnell gaben die Müller nicht auf. Noch im Jahr 1902 wurde ein komplett neues Räderwerk installiert. Doch als dann auch noch die Eisenbahngesellschaft, deren Strecke direkt am Grundstück vorbeiläuft, wegen des Funkenflugs der Lokomotiven die Stilllegung der Mühle forderte, gab 1905 der letzte Müller auf.

Mit unserer Arbeit wollen wir auch die Geschichte und die Tradition unserer Mühle in Ehren halten. Auch darum nehmen wir unser Qualitätsversprechen an unsere Gäste ernst und arbeiten stets daran, uns weiter zu verbessern.